Ich bin Manuela Brunner und seit 3 Jahren begeisterte Frontend Entwicklerin.
Wenn mir jemand mit zwanzig gesagt hätte, dass ich einmal in der IT lande, hätte ich wahrscheinlich laut gelacht und abgewunken.
Nie im Leben hätte ich mir erträumen lassen, dass ich es mal mit der Tech-Welt aufnehmen würde.
Dieser Schritt, einfach eine neue Fähigkeit wie programmieren zu lernen, ohne jegliche Vorkenntnisse und ohne ein Mathe-Genie zu sein, hat mir die Augen geöffnet.
Ja, es ist tatsächlich auch nach der Schulzeit möglich, neue und wertvolle Fähigkeiten zu lernen und das, ohne auch nur eine Minute die Schulbank zu drücken – danke Internet 😀.
Gleichzeitig ist mir stark aufgefallen, dass die Tech-Branche extrem männerlastig daher kommt. Es ist zwar ein Wandel zu spüren. Immer mehr Frauen trauen sich in dieses Feld, dennoch sind die Männer klar in der Überzahl. Mein Ziel ist es, Frauen zu motivieren, sich auch an solche Berufe zu trauen, da diese häufig Vorteile mit sich bringen, die einem, insbesondere wenn man Mutter oder Vater ist, zugutekommen – wie Flexibilität, die Option für Teilzeitarbeit und Remote-Work oder gutes Honorar.
Die Arbeit als Entwicklerin ist erfüllend und spannend und das Beste – man kann echten Mehrwert generieren.
Viele wissen nicht, dass man als Entwickler:in eben nicht nur im Keller sitzt und “hackt”. Es sind dieselben Fähigkeiten, die in anderen Berufen auch gefragt sind: Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konflikte lösen können ect… Klar sollte man ein wenig logisches Denken mitbringen, aber man sollte definitiv nicht von etwas Neuem zurückschrecken, nur weil man damals in der Schule in Mathe oder im Tastaturschreiben schlecht war. Das könnte nämlich auch an der Lehrperson oder an der falschen Lerntechnik gelegen haben. 😉
Ich sage nochmals: Ladies, wir können das auch!
Wieso wollte ich denn eigentlich die Branche wechseln?
Von meinem kleinen Lohn, dem vielen Stress und der nicht vorhandenen Flexibilität in der Medizinbranche hatte ich endgültig genug. Ich wollte endlich skalierbaren Wert generieren können. Also begann ich mit 29 mit Hilfe von Onlinekursen programmieren zu lernen – Einfach so als Hobby.
Zwei Jahre später kündigte ich meinen Job in der Klinik und wagte den Quereinstieg in die IT – genauer gesagt – in die Softwareprogrammierung als Frontend Entwicklerin.
Nach etlichen Bewerbungen und 9 Monate später hatte ich endlich die Zusage für ein Praktikum. Der Einstieg war geschafft! 😀
Auf meinem Weg musste ich feststellen:
Es gibt leider viel zu wenige Unternehmen, die Quereinsteiger:innen eine Chance geben, und sei es “nur” für ein Praktikum.
Ich möchte Firmen dazu auffordern, Quereinsteiger-Programme auf die Beine zustellen, um mehr Arbeitskräfte auf den Markt zu bringen und gleichzeitig Menschen motivieren, einen Einstieg in die IT zu wagen.
Meine Empfehlung für alle, die einen Quereinstieg versuchen möchten, weil finanziell oder zeitlich ein Studium nicht infrage kommt:
- Glaube an dich. Du kannst das!
- Durchhaltewille ist gefragt. Je nach schulischen Abschlüssen und Background ist ein Einstieg klar einfacher, aber durchaus auch ganz ohne technische Vorkenntnisse und ohne Uniabschluss möglich.
- Gehe an so viele Networking Anlässe, wie du kannst.
- Versuche eine Mentorin zu finden, die dir genau sagen kann, welche Themen du lernen sollst und wie du dich auf Jobinterviews vorbereiten kannst.
- Lerne dich zu verkaufen und zu verhandeln.
Vielen Dank, Manuela, für deinen Beitrag und das Teilen deiner Geschichte mit Role Models in Tech!
Weitere Role Models in Tech findest du hier.