Role Model in Tech – Die neue Karriere mit Programmieren von Noemi Frischknecht

Aus Neugier und dem Drang nach einer neuen Challenge habe ich im Jahr 2020 zu meiner eigenen Verwunderung mit Programmieren begonnen. Geendet hat dieses Abenteuer darin, dass ich meine Karriere als Facility Managerin aufgegeben habe. Aktuell studiere ich in Schweden UX Design. Hin und wieder entwickle ich Webseiten und kann neu für ein schwedisches Startup ein Produkt aktiv mitgestalten.

Produktgestaltung für alle

Ein Grundsatz, den ich dabei als Designerin verfolge ist es Produkte zu gestalten, die für alle Interessengruppen zugänglich sind. Das kann mir nur dadurch gelingen, wenn mir auch die unterschiedlichen Bedürfnisse bekannt sind. Diese Bedürfnisse wiederum kann ich nur im Austausch mit den einzelnen Interessensgruppen erfahren. Diversität und Inklusion in meiner Arbeit ist somit Grundvoraussetzung. Deshalb bin ich der Ansicht, dass dies für ein erfolgreiches Unternehmen oder für einen erfolgreichen Produktlaunch unumgänglich ist. Es ist jedoch nicht nur im Interesse des Produktes, sondern auch in meinem eigenen Interesse in diversen Teams und Organisationen arbeiten zu wollen. Ich lerne und wachse nur durch neue Impulse, Ansichten und Erfahrungen. Schliesslich ermöglicht mir dies mein Horizont und Repertoire an Tools und Methoden zu erweitern und von Erfahrungen anderer zu lernen. Dem liegt womöglich auch meine Überzeugung zu Grunde, dass es vielmehr um die Kunst geht im richtigen Moment, die richtigen Personen zu involvieren. Und darum die richtigen Fragen zu stellen, als mit meinem eigenen beschränkten Wissen zu arbeiten und davon auszugehen, dass es ausreicht. Ich wünsche mir, dass Diversität und Inklusion viel mehr als die Chancen angesehen werden, die sie effektiv sind, als zusätzliche Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Mit Methoden Team Konflikte bewältigen

Natürlich bedarf dies gewissen Bemühungen und Willen aller Beteiligten. In meiner Klasse sind die diversesten Charaktere aus insgesamt 11 Nationen von fünf Kontinenten vertreten. Entsprechend werden wir für jedes Projekt/Modul willkürlich Teams zugeordnet. Bedeutet, dass unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und Herangehensweisen aufeinandertreffen, die es zu vereinen gilt. Mit jedem neuen Team entsteht dadurch eine neue einzigartige Dynamik. Das geht oftmals auch mit Konflikten einher. Mit den richtigen Methoden lernen wir jedoch diese Konflikte zu unseren Gunsten zu nutzen und als Team zu wachsen. Ich habe dabei unterschätzt, wie wichtig es ist Zeit für Teamentwicklung aufzubringen. Ich hatte zuvor Tendenz schnell produktiv zu werden und mit dem effektiven Auftrag zu starten, als Zeit dafür zu verwenden persönliche Bedürfnisse innerhalb der Teams zu klären. Mir wurde in letzter Zeit sehr deutlich, wie unglaublich wertvoll diese Zeit ist. Dadurch aknn auch die «produktive Phase» effektiver und erfolgreicher gemeistert werden. Es zeichnet sich auch ab, dass je familiärer die Involvierten mit diesen Methoden sind, desto weniger Zeit wir effektiv mit Teamentwicklung aufbringen müssen.

Von Anderen lernen

Was ich damit sagen möchte, ist, dass Diversität und Inklusion für mich nicht bei der Stellenbesetzung aufhören, sondern erst beginnen. Es geht mir vielmehr um die Frage wie diese effektiv in Teams und Organisationen gelebt werden. Darum eine Atmosphäre zu schaffen, wo sich alle in irgendeiner Weise in der Organisation wiedererkennen. Damit kann man sich in einem nächsten Schritt gemeinsam für etwas übergeordnetes einbringen. Hilfreich ist dabei bereits, wenn es einem selbst gelingt das eigene Ego zur Seite zu legen. Die Bereitschaft mitbringt, anderen Kolleg:innen offen und neugierig gegenübertritt und von anderen lernen zu wollen. Das führt schnell dazu im Sinne des Produktes zu handeln, als aus eigenen Interessen heraus. Sobald wir das jeweils auch als Team erreichen konnten, traten wir als Team in eine Art Flow-State und hatten wirklich grossen Spass und Freude an der Arbeit. Das hat sich bisher jedes Mal im Endprodukt sehen lassen.

Diverse Perspektiven

Immer wieder zu erkennen, wie wertvoll diverse Perspektiven in der Arbeit sind, bestärkt mich persönlich sehr. Insbesondere als Quereinsteigerin kommt doch immer wieder das Gefühl hoch nicht richtig dahin zu gehören. Oder man hält aufgrund mangelnder Branchenerfahrungen Ansichten, Meinungen oder Inputs zurück. Doch genau diese Perspektive ist unheimlich wertvoll. Sie bringt einen frischen und neuen Blick und man kann Blind Spots herausfordern. Ich wünsche mir für mich selbst, aber auch für alle, die den Schritt vom Karrierewechsel wagen, sich in dieser Hinsicht nicht so oft zu unterschätzen. Es ist nie zu spät, man ist nie zu alt, um etwas Neues zu erlernen oder sich neu zu definieren. Mein Tipp darum: Folge deinen Interessen, sei neugierig, nimm jede Chance an, die dir geboten wird und lass dich von all den unzähligen Communities inspirieren, unterstützen und gib dasselbe zurück!

Bei mir hat die berufliche Neuorientierung vor gut 2 ½ Jahren begonnen und ich habe so unheimlich viel neues über mich selbst, aber auch fachlich und methodisch gelernt und verspüre eine Freude an der Arbeit, die ich davor nicht als möglich gehalten habe. Ich verdanke vieles davon den Menschen, denen ich während dieser Zeit begegnet bin und die mich unterstützt haben und freue mich darauf meinen Beitrag für mehr Diversität und Inklusion in der Branche und Organisationen zu leisten.


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